Risiken für die Gesewo

Geeignete Massnahmen reduzieren die Risiken, die ein Engagement der Gesewo mit sich bringen:

  • Ein grösseres Projekt könnte die Strukturen der Gesewo überfordern.
    Beurteilung und Massnahmen zur Risikoreduktion:
    Der Vorstand hat die Strukturen der Gesewo durch eine externe Fachperson überprüfen lassen. Grundsätzlich ist die Organisation der Gesewo wachstumsfähig. Der Vorstand ist gut organisiert und kompetent. Die Geschäftsstelle fachlich breit aufgestellt und kann zusätzliche Kapazitäten schaffen.
    Allerdings sind dieses Jahr noch einige aufgeschobene Arbeiten zu erledigen. Die Kapazitäten sind bewusst knapp gehalten worden, um den Verwaltungsaufwand möglichst tief zu halten.
  • Die Zusammenarbeit mit andern Genossenschaften, für welche die Selbstverwaltung kein wichtiger Wert ist, könnte Schwierigkeiten bringen. Es besteht die Möglichkeit, dass die Gesewo in diesem Fall unerwünschte Kompromisse eingehen muss.
    Beurteilung und Massnahmen zur Risikoreduktion:
    In der Grundhaltung sind uns alle Genossenschaften näher als klassische Investoren. Neben Interes-senkonflikten können aber auch Synergien entstehen. Bei der Wahl der Partnergenossenschaft achten wir darauf, dass wir zusammen passen.
  • Durch die unterschiedlichsten Liegenschaften und Wohnformen in der Gesewo könnte ein Identitätsverlust entstehen.
    Beurteilung und Massnahmen zur Risikoreduktion:
    Eine Stärke der Gesewo ist die Vielfalt. Durch den Kauf der Obergasse 16, des Grienen und die Reali-sierung von Werk 1 wird diese gestärkt.
  • Es entsteht keine genügend grosse Gruppe von zukünftigen Bewohnern, welche die Werte der Selbstbestimmung und Selbstverwaltung mittragen.
    Beurteilung und Massnahmen zur Risikoreduktion:
    Am Partizipationsprozess werden sich Menschen beteiligen, denen die die Mitbestimmung und das Gemeinsame wichtig sind. Für den Aufbau der Hausgemeinschaft haben wir mindestens vier Jahre Zeit. Das Gesewo-Projekt im Werk 1 wird eine Ausstrahlung haben, die Selbstverwalter weitherum anzieht.
  • Auf dem Areal Werk 1 werden mehrere Hundert Wohnungen entstehen, finanzielle Verluste bei zu langem Leerstand könnten resultieren.
    Beurteilung und Massnahmen zur Risikoreduktion:
    Die Wohnungsmieten sind moderat und daher konkurrenzfähig. Implenia wird uns die Wohnungen zu einem Fixpreis verkaufen, der unter den Kosten vergleichbarer Wohnungen ist.
  • Die Finanzierung kann nicht gesichert werden. Es ist keine Bank bereit der Gesewo die erforderlichen Hypotheken zu geben.
    Beurteilung und Massnahmen zur Risikoreduktion:
    Das Sicherstellen der Finanzierung ist eine Herausforderung für die Interessenten (Pflicht- und freie Darlehen) und die Gesewo. Wir haben grössere Herausforderungen bereits zweimal gemeistert: erstmals bei der Sagi, als wir als "nobody" ein 15 Mio.-Projekt finanzieren konnten, dann bei der Giesserei, als wir Kosten in der Höhe des Doppelten unserer Bilanzsumme finanzieren konnten. Werk 1 kostet maximal die Hälfte unserer aktuellen Bilanzsumme.
  • Wir können die Eigenmittel (Darlehen) nicht parallel zur Projektentwicklung akquirieren.
    Beurteilung und Massnahmen zur Risikoreduktion:
    Unsere Erfahrungen mit allen Projekten zeigt, dass es zwar ein grosses Engagement der neuen Be-wohnerinnen und Bewohner braucht, die erforderlichen 10 % Pflichtdarlehen und 10% freien Darlehen rechtzeitig aufzubringen. Es ist aber immer gelungen.
  • Kosten und Leistung bzw. Qualität können nicht zusammengebracht werden: Wir haben mit Implenia einen starken Partner. Implenia ist Landverkäufer, Planer und Generalunternehmer in einem. Es gibt keinen Konkurrenten.
    Beurteilung und Massnahmen zur Risikoreduktion:
    Sehr hilfreich ist, dass die Kosten durch die Bindung an die Wohnbauförderungslimiten weitgehend definiert sind. Wichtig ist, dass wir von Beginn weg klar und weitsichtig verhandeln und gute Vereinbarungen und Verträge abschliessen. Wir werden eine starke Projektorganisation, eine/n kompetente/n Bauherrentreuhänder/in oder –berater/in, eine/n erfahrene/n Baujuristin oder-juristen und einen versierten Baumanager haben müssen. Im Vorstand und in der Geschäftsstelle sind Erfahrungen und Kompetenzen vorhanden, die wir mit externen Fachpersonen ergänzen werden.
  • Wir müssen die Projektentwicklung zu Unzeit abbrechen, da wir uns mit Implenia über wesentliche Punkte nicht einigen können.
    Beurteilung und Massnahmen zurRisikoreduktion:
    Die Randbedingungen des Projektes sind so attraktiv, dass es möglich wäre, einen Käufer für das Projekt zu finden. Mit einem Abschreiber auf unseren Planungskosten müssten wir aber rechnen.