Häuser

Projekt Organisationsstruktur: Ergebnisse aus dem Dialograum

Wie ermöglicht die Genossenschaft die Mitsprache der Genossenschafterinnen und Genossenschafter auch ausserhalb der Generalversammlungen? Wie gestaltet die Gesewo die Selbstverwaltung der Häuser in Zukunft? Wie sollen künftig die Gremien der Gesewo - Generalversammlung, Vorstand, Geschäftsprüfungskommission - und die Hausvereine zusammenspielen?

Diese Fragen, die das Projekt Organisationstruktur seit Beginn begleiten, haben die über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Dialograum vom 25. Januar 2020 intensiv besprochen. Die Dokumentation des Dialograums beschreibt die Inhalte und Diskussionen der Veranstaltung, bildet die Konsense und Spannungsfelder ab und dient nun der Kern- und der Projektgruppe zur Weiterbearbeitung. Erkenntnisse:

Selbstverwaltung

An der Selbstverwaltung soll grundsätzlich festgehalten werden. «Selbstverwaltung nach Mass» oder Leistungspakete sollen möglich sein. Allerdings soll es Minimalstandards geben, so sollen z.B. die Auswahl von neuen Mietenden, die Verantwortung für gemeinschaftsbildende Aktivitäten und das Putzen der allg. Räume in der Verantwortung der Hausvereine bleiben. Es gibt unterschiedliche Vorstellungen, was zu den Minimalstandards gehört, die Ausgestaltung der Selbstverwaltung nach Mass muss geklärt werden. Es gibt eine grosse Einigkeit, dass auf Wunsch gewisse Arbeiten an die Geschäftsstelle oder an externe Dienstleistende delegiert werden können. Die Grenzen der Selbstverwaltung liegen bei komplexen technischen Anlagen, bei notwendigen werterhaltenden Massnahmen und bei der langfristigen Erneuerungsplanung. Eine Kontrolle, ob Pflichten/Aufgaben (z.B. notwendige Unterhaltsarbeiten) in Selbstverwaltung erledigt werden, ist schwierig.

Partizipation

Partizipation ist den Genossenschafter/innen wichtig. Ein neues Gefäss/Gremium, der Häuserrat könnte hier eine wichtige Rolle spielen. Genossenschafter/innen möchten an Generalversammlung das Präsidium wählen und strategische Fragen mitbestimmen. Einerseits gibt es einen Wunsch nach schlanker, effizienter Organisation, anderseits auch den Wunsch nach viel Mitbestimmung und viel Wissen/Informationen, was für für eine breite Organisation spricht - dies könnte ein Spannungsfeld sein.

Geschäftsprüfungskommission GPK

Die Aufgaben der GPK als Kontroll- und Schlichtungsorgan sind umstritten. Es taucht die Idee auf, dass eine unabhängige Ombudsstelle, ausserhalb der Organisation, eine gute Alternative zur Schlichtung durch die GPK wäre. Falls ein Häuserrat entsteht, ginge ev. die Kontrollfunktion an diesen über.

Vernetzung

Es gibt den Wunsch, dass die Gesewo Hilfestellung bietet für eine bessere Vernetzung der Häuser und für Knowhow-Transfer. Die Gesewo soll eine (technische) Infrastruktur und ev. weitere Gefässe schaffen, die den Austausch fördern und vereinfachen. Vernetzung und Knowhow-Transfer sollen zielgruppen- und bedürfnisorientiert stattfinden, z.B. haben kleinere, ältere Häuser und neuere, grössere Häuser unterschiedliche Bedürfnisse. Es entstand auch die Idee eines (Knowhow-)Transfertags. Generell soll die Vernetzung nicht "zentral" organisiert werden, sondern durch Unterstützung der geeigneten Infrastrukturen selbstorganisiert "passieren" können.

Transparenz

Informationen sollen möglichst vollständig verfügbar sein, zu viel Information kann jedoch zu Intransparenz führen - ein mögliches Spannungsfeld. Hier stellt sich die die Frage nach dem richtigen Mass der Transparenz und nach dem bedürfnisgerechten Aufbereiten von Infos. Zudem muss geklärt sein, wo eine Bring- und wo eine Holschuld besteht.

Wie weiter

Anhand der Rückmeldungen arbeiten Kern- und Projektgruppe nun die Grundlinien einer möglichen künftigen Organisationsstruktur – oder Varianten - aus. Das letzte Wort hat dann die Generalversammlung, welche über möglicherweise nötige Statutenänderungen entscheiden kann.

Mehr Infos zum Projekt Organisationsstruktur findest du hier.

Dokumentation Dialograum 25. Januar 2020

Dokumentation Dialograum.pdf (4,1 MB)

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